Neubau im Industriegebiet / Hillwood

Stopp für Hillwood-Projekt in Ellerau


Das Oberverwaltungsgericht Schleswig hat in einem Eilverfahren, am 27.Juni 2024, gegen den Weiterbau entschieden

Ein abrupter Stopp für die Bautätigkeiten auf dem ehemaligen Devalit-Gelände von Hillwood in Ellerau:
Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Schleswig hat in einem Eilverfahren entschieden, dass das geplante Logistikzentrum vorerst nicht fertiggestellt werden darf. Trotz bereits weit fortgeschrittener Bauarbeiten in einigen der fünf riesigen Hallen, die auf dem zehn Hektar großen Areal entstehen sollen, wurden die Baumaschinen vorerst zum Stillstand gebracht.

Die Entscheidung des OVG erfolgte aufgrund einer Beschwerde der Stadt Quickborn, die sich auf ein brandneues Verkehrsgutachten berief. Dieses Gutachten, eine mikroskopische Verkehrsuntersuchung, die die Stadt Quickborn erst vor wenigen Tagen offiziell vorgestellt hat, wirft einen detaillierten Blick auf die Verkehrsströme und Prognostiziert massive Engpässe sowie Sicherheitsrisiken, auf den umliegenden Straßen.

Experten wie Wolfgang Nolte und Christian Klafs, die das Gutachten erstellten, warnen darin ausdrücklich vor einem drohenden Verkehrschaos: Täglich könnten bis zu 1.080 zusätzliche Lkw-Fahrten, überwiegend von Sattelzügen und rund 350 PKWs die Straßen belasten, insbesondere den neuralgischen Knotenpunkt an der Friedrichsgaber Straße und Bahnstraße. Die Fachleute stützten sich bei ihren Zahlen auf die jüngsten veröffentlichten Zahlen von Hillwood.

Die Vorhersagen der Gutachter sind alarmierend: Während der Hauptverkehrszeiten drohen bis zu 100 zusätzliche LKW-Fahrten pro Stunde, die den ohnehin schon angespannten Verkehrsfluss erheblich beeinträchtigen würden. Erhebliche Rückstaus könnten die tägliche Fahrtzeit vom Bahnhof Tanneck zum Autobahnanschluss Quickborn auf mindestens bis zu 30 Minuten verlängern. Nach den Stoßzeiten dauere es bis zu vier Stunden bis sich die Staus wieder auflösten und das bereits im Normalzustand, das heißt ohne eventuelle Baustellen. Quickborns Bürgermeister Thomas Beckmann zeigt sich nach der OVG-Entscheidung erleichtert. Seit über eineinhalb Jahren hat er sich vehement gegen das Logistikzentren ausgesprochen, das seiner Ansicht nach die lokale Infrastruktur überfordern und die Sicherheit von Anwohnern massiv gefährden würde. Die Gerichtsentscheidung gibt ihm nun recht und erwartet vom Kreis Segeberg, dass dieser die Baugenehmigung zügig aufhebt.

Das Oberverwaltungsgericht begründet seinen Stopp damit, dass die bisherige Verkehrsplanung den realen Gewebebreiten vor Ort nicht gerecht wird. Trotz der bereits erfolgten Millioneninvestition von Hillwood wird der Bau gestoppt, um eine gründliche Prüfung und gegebenenfalls notwendige Anpassungen der Verkehrsinfrastruktur sicherzustellen.

Der Beschluss des OVG markiert einen entscheidenden Wendepunkt. Während das Verwaltungsgericht zunächst noch zugunsten des XXL-Logistikzentrums entschieden hatte, hat die Baugenehmigung jetzt keinen Bestand mehr. Insbesondere eine Fortsetzung der Bauarbeiten würde demnach illegal. Das OVG-Urteil ist nicht anfechtbar. Damit könnte aus den bereits von Hillwood errichteten Rohbauten eine neue Industriebrache werden, sollten die Beteiligten keine andere verträgliche Einigung finden.
Quelle Umschau

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Die Informationen vom Infoabend vom 05.12.2023


Hierzu unsere Kommunalpolitiker der Gemeinde:


Wer ist Hillwood?